Entstehungsgeschichte
Vor Jahrhunderten, als die Magie noch die Welt durchzog und die Trennung zwischen den Wesen nicht so festgelegt war, begannen Magier, die wilden Kräfte der Tiere zu erforschen. Sie suchten nach Wegen, die Instinkte und die Fähigkeiten der Tiere zu kontrollieren, um sich Vorteile zu verschaffen. Doch sie unterschätzten die Macht, mit der sie arbeiteten. Ein missglücktes Ritual führte zu einem unvorhergesehenen Ergebnis. Die Magier, die versuchten, die Essenz der Tiere in sich aufzunehmen, fanden sich plötzlich in einer Verbindung, die sie nicht kontrollieren konnten. Ihre Körper begannen, die Formen der Tiere anzunehmen, und die Linie zwischen Mensch und Tier verwischte. Es war keine bewusste Verwandlung, sondern eine tiefgreifende Verschmelzung, die sie auf lange Zeit prägte.
Die ersten Shapeshifter waren nicht Menschen, die sich in Tiere verwandeln konnten, sondern Wesen, die ständig mit den Instinkten und Kräften der Tiere verbunden waren. Sie konnten ihre menschliche Form behalten, doch die Essenz der Tiere lebte in ihnen, zwang sie, in bestimmten Momenten zu reagieren, zu handeln, zu überleben, wie ein Tier. In der Nähe von Gefahr, in Momenten intensiver Emotionen oder bei extremen Herausforderungen brach die Tieressenz unweigerlich durch und brachte sie dazu, ihre Form zu verändern. Es war nicht nur die Fähigkeit zur Verwandlung, die die Shapeshifter ausmachte. Es war die ständige, unaufhörliche Präsenz der Wildheit in ihnen, die sie von normalen Menschen unterschied. Sie gaben ein Stück ihrer Menschlichkeit auf, aber erhielten eine Macht, die sie nie wieder loswerden würden.
Mit der Zeit begannen sich diese Wesen zu verbreiten, doch keiner konnte die wahre Herkunft der Shapeshifter mehr nachverfolgen.
Verbreitung der Shifter
Shapeshifter entstehen ausschließlich durch Fortpflanzung. Die Fähigkeit zur Verwandlung ist angeboren und genetisch festgelegt. Sie lässt sich nicht erwerben, nicht erzwingen und nicht übertragen. Kein Biss, kein Ritual, kein Zauber kann das Gen übertragen. Wer nicht als Shapeshifter zur Welt kommt, wird niemals einer sein.
Zeugung ist nur mit Menschen, Hexen oder anderen Shapeshiftern möglich. In jeder dieser Konstellationen setzt sich das Shifter-Erbe durch. Das Gen ist dominant und überträgt sich zuverlässig. Das Kind ist immer ein Shapeshifter – unabhängig vom zweiten Elternteil. Verbindungen unter Shapeshiftern erzeugen stabile Linien. In einer Partnerschaft zwischen zwei Shiftern bestimmt das genetisch stärkere Erbe die tierische Gestalt des Nachwuchses. Beispielsweise würde die Verbindung zweier Bären-Shifter stets in einem Bären-Nachkommen resultieren. Bei einer Paarung zwischen einem Tiger- und einem Vogel-Shifter würde hingegen der Nachwuchs die Form des Tigers annehmen, da das Erbe der Großkatze dominanter ist. Wenn ein Shifter sich mit einem Menschen paart, werden die Kinder ebenfalls als Shifter geboren. Werden Shapeshifter von Hexen geboren, bleibt die Verwandlung vollständig erhalten. Magie wird jedoch nicht weitervererbt. Diese Kinder sind nicht magiebegabt, sie tragen lediglich Spuren davon. Sie spüren gewisse Energien, reagieren sensibler auf magische Veränderungen und nehmen feine Strömungen wahr – doch sie können keine aktive Magie wirken. Die tierische Seite bleibt dominant, die magische Herkunft hinterlässt nur Reste in der Wahrnehmung, nicht in der Fähigkeit.
Fortpflanzung mit Vampiren, Werwölfen, Sirenen oder Gargoyles ist ausgeschlossen. Diese Linien sind biologisch nicht kompatibel. Eine solche Verbindung bleibt unfruchtbar, unabhängig von Gefühlen oder äußeren Umständen. Die Magie, aus der diese Wesen stammen, folgt anderen Gesetzen. Eine Vermischung ist nicht möglich.
Kinder kommen stets in menschlicher Gestalt zur Welt und entwickeln ihre Fähigkeit zur Verwandlung erst im Laufe ihres Lebens. Die erste Transformation geschieht oft unkontrolliert und wird durch starke Emotionen wie Wut oder Angst ausgelöst. Es bedarf jahrelanger Übung, um diese Fähigkeit vollständig zu meistern und eine Verwandlung bewusst und kontrolliert durchzuführen. Je erfahrener ein Shifter ist, desto müheloser und schneller gelingt ihm der Wechsel zwischen seinen beiden Gestalten.
Lebensweise
Die Lebensweise der Shapeshifter wird nicht von gesellschaftlichen Normen bestimmt, sondern von dem, was in ihnen verankert ist – der tierischen Essenz, die ihre Instinkte lenkt und ihr Verhalten formt. Die Art der Verwandlung ist nicht nur eine Frage des Körpers, sondern auch des Wesens. Was sie sind, zeigt sich nicht nur in der Gestalt, die sie annehmen, sondern auch darin, wie sie leben, sich binden und ihre Umwelt begreifen. Jede Tierart bringt eigene Strukturen mit, die tief in die Identität eingreifen. Diese Prägung ist nicht oberflächlich. Sie lässt sich nicht ablegen oder umlernen. Auch wenn viele versuchen, sich an menschliche Gesellschaftsformen anzupassen, bleibt der Instinkt im Hintergrund präsent.
Hier siehst du einige Beispiele:
Löwen-Shifter zum Beispiel leben in festen Gruppen – sogenannten Prides. Diese bestehen in der Regel aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und deren gemeinsamen Nachkommen. Die Bindung innerhalb des Prides ist eng, beinahe unerschütterlich. Es gibt klare Hierarchien, ausgeprägte Revieransprüche und ein tiefes Bedürfnis nach Kontrolle und Zusammenhalt. Außenstehende werden nur selten akzeptiert. Wer sich gegen die Ordnung stellt, wird herausgefordert – nicht aus Prinzip, sondern weil es dem inneren Gleichgewicht dient.
Bär-Shifter sind territorial, einzelgängerisch und dulden selten Fremde in ihrer Nähe. Sie leben zurückgezogen, beanspruchen weite Gebiete und reagieren aggressiv auf Eindringlinge. Ihre Bindungen sind oft familiär, begrenzt auf wenige Individuen, dafür aber intensiv. Vertrauen entsteht langsam, bleibt dann aber beständig.
Pinguin-Shifter sind vollkommen anders. Ihre Bindung ist monogam, tief verwurzelt und auf Dauer angelegt. Ein einmal gewählter Partner bleibt es meist lebenslang. Trennung oder Tod reißen ein Loch, das kaum zu füllen ist. Sie kehren stets an bekannte Orte zurück, suchen Stabilität, Verlässlichkeit und Nähe. Ihre Strukturen sind ruhig, beständig, geprägt von Fürsorge. Konflikte meiden sie, Nähe ist kein Risiko, sondern Lebensgrundlage.
Auch unter Vogelarten zeigt sich Vielfalt. Adler-Shifter leben oft zurückgezogen, in großer Höhe, mit weitem Überblick. Ihre Bindungen sind distanziert, geprägt von gegenseitigem Respekt, nicht von Nähe. Sie greifen nicht ein, solange ihr Raum gewahrt bleibt. Schwan-Shifter hingegen ähneln in ihrer Prägung den Pinguinen – monogam, emotional tief verbunden und auf Dauer ausgelegt. Sie zeigen ein hohes Maß an Empathie, aber nur innerhalb ihrer gewählten Beziehung.
Äußerlichkeiten
Die tierische Form eines Shifters variiert individuell und basiert auf den genetischen Merkmalen, die er von seinen Eltern geerbt hat. In menschlicher Form sind sie von gewöhnlichen Menschen nicht zu unterscheiden, wodurch sie sich nahtlos in die Gesellschaft einfügen können. Ebenso sind sie in ihrer tierischen Gestalt nicht von ihren natürlichen Artgenossen zu unterscheiden, was ihnen ermöglicht, in der Wildnis unauffällig zu bleiben.
Stärken & Schwächen
Die Existenz der Shifter bleibt der Menschheit weitgehend verborgen, da sie sich perfekt an ihre Umgebung anpassen können. Diese einzigartige Fähigkeit macht sie zu geschickten Überlebenskünstlern, sowohl in der Wildnis als auch in der Zivilisation. Doch ihre Kräfte beschränken sich nicht nur auf den Gestaltwandel – sie verfügen zudem über Fähigkeiten, die auf ihrer tierischen Form basieren. So kann ein Seelöwen-Shifter beispielsweise unter Wasser atmen, während das Gehör eines Löwen-Shifters extrem geschärft ist und ein Geparden-Shifter eine überragende Geschwindigkeit besitzt. Diese Eigenschaften übertragen sich in abgeschwächter Form auch auf ihre menschliche Gestalt, wodurch sie in beiden Formen über außergewöhnliche Sinne und Reflexe verfügen.
Shifter altern langsamer als Menschen und besitzen eine bemerkenswerte Langlebigkeit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Shifter weit über 100 Jahre alt wird, jedoch sind sie keineswegs unsterblich. Trotz ihrer langen Lebensspanne sind sie ebenso anfällig für Verletzungen und andere Bedrohungen wie gewöhnliche Menschen. Sie sind zwar widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, aber nicht vollkommen immun. Besonders gefährlich sind für sie Kugeln und Feuer, da diese Verletzungen schwer heilbar sind. Zudem reagieren sie äußerst empfindlich auf Bisse von Vampiren oder Werwölfen – eine solche Verletzung führt zu einem tödlichen Fieber, an dem sie innerhalb kurzer Zeit sterben. Eine weitere Schwäche der Shifter liegt in ihrer Fähigkeit zur Verwandlung selbst. Bleibt ein Shifter zu lange in seiner tierischen Form, verliert er nach und nach seine Menschlichkeit. Nach etwa 15 Jahren in permanenter Tiergestalt ist eine Rückverwandlung nicht mehr möglich, und der Betroffene verfällt vollständig in seinen animalischen Instinkten. Shifter sind nicht unverwundbar – sie können durch Enthauptung und andere tödliche Verletzungen, die auch einem Menschen das Leben kosten würden, getötet werden. Trotz ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten sind sie also keineswegs unbesiegbar. Aufgrund dieser Schwächen leben viele Shifter im Verborgenen und meiden Konflikte mit anderen übernatürlichen Wesen, die sie als Bedrohung ansehen könnten.
+ besitzen die Fähigkeiten ihres Tieres
+ langlebiger als Menschen
+ können sich willentlich verwandeln
+ widerstandsfähiger gegenüber von menschlichen Krankheiten
+ in ihrer tierischen Gestalt sind sie nicht von den anderen Tieren derselben Art zu unterscheiden
- können wie Menschen schnell sterben, ergo Enthauptungen, Schusswaffen oder ähnliches
- anfällig auf die Bezirzungen der Vampire & können von Hexenzauber überwältigt werden
- ihren Instinkten in ihrer Gestalt erlegen, wenn sie länger darin verweilen